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d) Erfolge die während der aktiven Zeit nicht möglich gewesen wären
Im hohem Fußballeralter, als AH-Kicker, erleben viele Fußballer, die
über 32 Jahre alt sind, nun noch richtige sportliche Highlights, die sie
in ihrer Jugend- und Aktivenzeit nie erlebt haben. Seien es die Siege
bei der Kreis-, Bezirks- oder Landesmeisterschaft oder bei
Pokalwettbewerben. Siege bei Regionalmeisterschaften oder gar bei den
Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiapark sind für sie nun
möglich. Die Beispiele hierfür sind: Die SG Balve-Garbeck, der TSV
Lesum-Burgdamm, der TSV Bergrheinfeld, die SG Hoechst Classique, die SG
Mittelmosel/Leiwen, der VfB Hermsdorf (Ü-40 Mannschaften) und der FC
Hennef 05, die SG Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf sowie die NSF
Gropiusstadt Berlin (Ü-50 Mannschaften). All diese Erfolge wären nicht möglich gewesen, wenn nicht der Teamgeist,
der Zusammenhalt und die Freundschaft im und um das Team gestimmt
hätten. Das alles sorgt für Spaß, Begeisterung und unvergessliche
Momente und macht das Dabeisein in einer solchen AH-Mannschaft so
außergewöhnlich und einzigartig. Und trotzdem sind für viele Amateurvereine die AH-Mannschaften oft nur
ein Anhängsel (Beiwerk) neben den Aktiven- und Jugendmannschaften. Nicht
selten kommt es vor, dass diese Teams nicht einmal auf den Webseiten
der Vereine geführt werden. Dabei haben gerade diese Mannschaften oft
viel bessere Möglichkeiten einen Verein werbewirksam nach Außen zu
vertreten als die genannten Aktiven- und Jugendmannschaften. Durch Benefizspiele, Teilnahmen an Meisterschaften und Pokalwettbewerben
haben diese Mannschaften beste Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu
machen und ihren Verein regional und überregional werbewirksam zu
präsentieren. Aber nicht nur die Amateurvereine profitieren von gut organisierten
AH-Abteilungen, auch Hertha BSC, SV Hannover 96, F.C.Hansa Rostock, FC
Bayern München und DSC Arminia Bielefeld kamen mit ihren Ü-40 und Ü-50
Mannschaften bereits zu Meisterehren und schrieben so positive
Schlagzeilen für ihre Vereine. Egal ob Amateur- oder Profiverein, durch die Aktivitäten ihrer Oldies
wird das Image all dieser Vereine positiv mitgestaltet und der
Bekanntheitsgrad - vorwiegend bei den Amateurvereinen - gesteigert.
Daher sollten Vereine ihre AH-Abteilungen unterstützen, fördern und
eventuell neu aufbauen als Hilfe zur Selbsthilfe.
e) Schlussbetrachtung
Im UEFA-Magazin, Ausgabe April/Mai 2020 in dem ein Bericht über den
Seniorenfußball (AH-Fußball) in Europa veröffentlicht wurde, wird darauf
hingewiesen, dass er sich wachsender Popularität erfreut und immer
ältere Spieler ihrem Lieblingssport treu bleiben. Für jeden Fußballer kommt unabhängig von seinem Niveau der Moment, in
dem er seine Stollen an den Nagel hängen muss. Dank des Wachstums des
AH-Fußballs in ganz Europa gibt es heute glücklicherweise mehr
Möglichkeiten denn je, diesen Moment hinauszuzögern. Ob ehemalige Profis, Amateure oder Bolzplatzkicker - in zahlreichen
europäischen Ländern wird Seniorenfußball bei Männern zwischen 30 und 70
Jahren immer beliebter. In Dänemark, England, Schweden, den Niederlanden, Russland, Slowenien,
Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien steigen in den
letzten Jahren die Teilnehmerquoten bei den Fußballern über 30 Jahren,
die sich AH-Mannschaften anschließen. Die Zahl der Aktiven in den höheren Alterskategorien (Ü-30) wächst,
sodaß auch von einer entsprechenden Zunahme nationaler und
internationaler Seniorenwettbewerbe ausgegangen werden kann.
Es besteht auch der Wunsch nach mehr internationalen Wettbewerben. Die
Autoren der Studie sprechen diesbezüglich vom "Ziel, durch mehr
Wettbewerbe und Auslandsreisen für mehr Internationalität zu sorgen."(Quelle: UEFA-Magazin, Ausgabe April/Mai 2020).
Die „European Senior Football Trophy 40+", die für das Jahr 2021 auf
Mallorca als Großfeldturnier für Fußballer die das 40. Lebensjahr
erreicht oder überschritten haben, geplant ist, könnte bereits ein
erster Schritt in diese Richtung sein.
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