Homepage
"Milliardenspiel Amateurfußball" PDF Drucken E-Mail
Beitragsinhalt
"Milliardenspiel Amateurfußball"
Seite 2

"Milliardenspiel Amateurfußball" - Schlag ins Gesicht der Vereinsvorstände - Rettet man so den Amateurfußball?

Zu dem Fernsehbericht am Mittwoch, den 19.Januar 2022 ein paar Gedanken und eine Stellungnahme. (Autor: Helmut Wagner)


=> Schreiben Sie uns Ihre Meinung (hw@sportxmedia.de) zu dem Bericht vom Mittwoch, den 19.Januar 2022, wenn es Ihnen recht ist veröffentlichen wir diese dann auf  www.ah-fussballportal.de.


=> Haben Sie Fragen zum Amateurfußball (auch AH-Fußball) können Sie uns diese gerne zusenden, wir werden versuchen sie Ihnen zu beantworten.


„Milliardenspiel Amateurfußball" - Schlag ins Gesicht der Vereinsvorstände


Situation


Die Kommerzialisierung hat auch vor dem Amateurfußball nicht Halt gemacht. Seit etwa den 70er Jahren hielt die Bezahlung im Amateurfußball Einzug. Seit dieser Zeit, so scheint es, hat sich der Amateurfußball strukturell immer mehr zum Miniaturbild des Profifußballs entwickelt.
Das mag ein Fehler gewesen sein, der heutzutage aber kaum noch rückgängig gemacht werden kann, weil sich dieses System bis in die untersten Ligen verbreitet hat. In unserer heutigen "modernen" Gesellschaft, in der nur noch der Erfolg und vor allem die Leistungsentlohnung im Vordergrund steht, erscheinen deshalb Fußballspieler, die nur noch aus Spaß an der Freude ihren Sport im Verein ausüben und dies nicht gegen Entlohnung tun, als „Fußballromantiker", die den sogenannten Zeitgeist nicht erkannt haben, weil eben nur noch die modernen Messlatten zählen.
Eine Milliarde Euro (ca. 40.000,- Euro/Amateurverein) - so viel Geld soll im deutschen Amateurfußball in einer Saison fließen. Ein beachtlicher Teil davon wird wohl schwarz ausgezahlt, hat eine Online-Befragung der ARD in Zusammenarbeit mit "CORRECTIV" ergeben. CORRECTIV ist eine gemeinnützige und unabhängige Redaktion. Sie ist das erste spendenfinanzierte Recherchezentrum in Deutschland.


Berichterstattung zum Thema


In einem Bericht am Mittwoch, den 19.Januar 2022, in der ARD um 23.30h wurde über das „Milliardenspiel Amateurfußball" sehr subjektiv berichtet. Dabei wurden die gesamten ca. 25.000 Amateurfußballvereine, ohne jegliche Differenzierung, pauschal verurteilt.

Eine extrem schlechte Art der Berichterstattung - die nach dem Muster - Bad News are Good News - ablief. Besonders die Auswahl - bis auf eine Ausnahme (Unterstützer von Eintracht Waldmichelbach) - der interviewten Personen gab da doch erheblichen Anlass zur Kritik.
So schilderte der 23jährige Kreisklassenkicker des FC Stadthagen (Kreisliga Schaumburg 8. Liga) Belmin Bikic, dass er seit seinem 16. Lebensjahr mit dem Fußball Geld verdiene. Dem jungen Mann muss man zugute halten, dass er ehrlich war. Seinen Auftritt hätte er sich allerdings sparen können, hatte es doch den Anschein, dass er mit diesem Interview eine Chance sah, sich medial zu präsentieren und für sich Werbung in eigener Sache zu machen.

Ähnlich verliefen auch die Befragungen von Herrn Gerhard Klapp (Kosmetikunternehmer aus Hessisch Lichtenau und Förderer des Amateurfußballs in Nordhessen) und dem Amateur-Spielerberater aus Mecklenburg-Vorpommern Denny Jeske, der rund 30 Spieler laut trans​fer​markt​.de unter Ver­trag hat, vom MSV Neu­ruppin in der Bran­den­burg­liga bis zum FV Bad Vilbel (Hes­sen­liga) und dem Tus Erndte­brück in der Ober­liga West­falen.
Gerhard Klapp, ein erfolgreicher Kosmetikunternehmer aus Nordhessen und Mäzen bei einigen nordhessischen Amateurfußballvereinen, posierte beim Interview vor seinem roten Sportwagen und gab ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen bekannt, dass er in den letzten 15 Jahren ca. 2 Mio. Euro in den Amateurfußball in Nordhessen investiert hat. Dass die Vereine dadurch abhängig von ihm sind, will er doch hoffen, war zudem seine Aussage.