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Laut Sportmediziner Tim Meyer, der auch Teamarzt der deutschen
Fußballnationalmannschaft ist, kann Fußball sogar gesundheitlich
förderlich sein und präventive Wirkungen entfalten, da die Sportart
viele verschiedene Beanspruchungsformen kombiniere: Ausdauer, Kraft,
Beweglichkeit und Koordination zum Beispiel. Allerdings gibt es auch
Einschränkungen. Wer Vorerkrankungen hat - etwa des
Herz-Kreislauf-Systems - sollte Vorsicht walten lassen. „Aber für alle,
die keine Vorerkrankungen haben, ist regelmäßiges Fußballspielen ein
sehr gutes Instrument, um gesund älter zu werden", betont Meyer in einem
Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bunds (DFB).
Außerdem bietet Fußballspielen 60+ noch viele andere gute Möglichkeiten. So trägt der Fußball, vor allem der Ü-Fußball,
zur Stiftung von Gemeinschaft bei. Er verbindet über kulturelle,
soziale und sprachliche Grenzen hinweg und vermag Menschen
unterschiedlicher Herkunft zusammenzuführen und die Ü-60 Oldies können
weiterhin ihrer Leidenschaft nachgehen, Spaß dabei haben und Erfolge im
fortgeschrittenem Alter feiern.
Die Tore sind zwar kleiner, die
Spielzeiten kürzer, die Mannschaften und die Spielfelder kleiner und
ausgewechselt wird ständig. Am Ende zählen aber, wie auch zu früheren
Zeiten, die mehr erzielten Tore um als Sieger vom Platz zu gehen. So
kicken immer mehr gestandene Männer in Ü-60 Fußballmannschaften um
Pokale und Meisterschaften. Mit der Einführung von Kreis-, Landes- und
Regionalmeisterschaften wurden für die Ü-60 Fußballer neue Wettbewerbe
geschaffen, die ihnen auch wieder die Möglichkeiten eröffnen,
wettbewerbsmäßig Fußball zu spielen.
Als erster Regionalverband
beschloss der Nordostdeutsche Fußball Verband die Einführung einer
Ü-60-Regionalmeisterschaft und führte diese 2020, zum ersten Mal durch.
Damit trug der Verband der demografischen Entwicklung im Fußball
Rechnung, das es immer mehr Fußballspieler, die das 60. Lebensjahr
erreicht oder überschritten haben, gibt. Die Regionalverbände Süd-,
Südwest-, West- und Nordostdeutschland folgten diesem Beispiel. Nur der
Norddeutsche Fußball Verband, hat noch keine Ü-60 Regionalmeisterschaft,
obwohl die zugehörigen Landesverbände Niedersachsen, Hamburg und Bremen
bereits Meisterschaften in dieser Altersklasse austragen. In
Schleswig-Holstein enden die Landesmeisterschaften allerdings schon bei
den Ü-50 Oldies. Auch der DFB, der nur bis zur Altersklasse Ü-50
(DFB-Ü-50-Cup) nationale Meisterschaften durchführt, hat noch keinen
DFB-Ü60-Cup.
Dass auch die Ü-60er irgendwann eine Deutsche
Meisterschaft 60+ austragen wird immer wahrscheinlicher, weil es immer
mehr Mannschaften gibt, die dieses Ziel anstreben. Dabei sind das nicht
nur Ü-60 Vereinsmannschaften, sondern auch Spielgemeinschaften von
mehreren Vereinen und Kreisauswahlmannschaften. So bildeten sich in
Nordrhein Westfalen Ü-60 Kreisauswahlmannschaften, die aus Spielern von
verschiedenen Vereinen zusammengestellt wurden. Dadurch wurde den
Fußballspielern 60+ die Möglichkeit eröffnet wieder im Mannschaften zu
spielen, weil der eigene Verein nicht genügend Spieler dafür hatte um
ein Team in dieser Altersklasse aufzustellen. Die Fußball Verbände in
Westfalen, Mittelrhein und Niederrhein unterstützen diese Entwicklung
und es hat sich gezeigt, dass dieses Konzept gut bei den Kickern
ankommt. Die Beispiele KAW Tecklenburg, KAW Düsseldorf, KAW
Recklinghausen und KAW Siegen/Wittgenstein, um nur einige zu nennen,
bestätigen das beeindruckend. Einige von diesen Teams belegten auch bei
den Westdeutschen Ü-60 Regionalmeisterschaften vordere Plätze.
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