AH-Fussball in Deutschland 3

AH-Fussball und Gesundheit

Prof. Dr. Tim Meyer vom Institut für Sport und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes vertritt die These "Solange wie möglich Fußball spielen". Denn das Fussballspielen auch jenseits der 35 hat gesundheitlich viele Vorteile. Sprinten, Schießen, Zweikämpfe. Das kann nicht gesund sein, oder?
Falsch! Vergleicht man den Fußball mit vermeintlich "gesünderen" Sportarten wie Laufen oder Radfahren, zeigt sich, dass der Fußball sogar noch effektiver für die Gesundheit sein kann. "Alles eine Frage der eigenen Konstitution", erklärt Prof. Dr. Tim Meyer, Sportmediziner der Nationalmannschaft, auf Training und Wissen online (TWO). Somit liegt auch der Deutsche Ü-40 Pokal voll im Trend.
Fit dank Fußball - Fußballspielen ist allem Anschein nach für die Fitness, den Stressabbau und das Wohlbefinden die beste Sportart. Das ist auch das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Kopenhagen, die im Fachmagazin „Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports" veröffentlicht wurde.

Studie: Fußball schlägt Jogging in fast allen Belangen
Insgesamt 50 Wissenschaftler aus 7 Nationen waren an einer auf 3 Jahre angelegten Studie beteiligt. An der Untersuchung nahmen insgesamt 100 untrainierte Männer und Frauen teil, von denen 33 über einen Zeitraum von drei Jahren zwei bis drei Mal pro Woche Fußball spielten; 33 Probanden joggten zwei bis drei Mal pro Woche, die restlichen 34 Personen bildeten die Kontrollgruppe und behielten ihren bisherigen Lebensstil bei. Nach Ablauf der drei Jahre wurde abgerechnet, und die Ergebnisse wurden zueinander in Beziehung gesetzt. Bei der Auswertung erzielte die Fußballgruppe in den Bereichen Haltung, Balance, Wendigkeit, Stärke und Kraft die besten Werte - das war möglicherweise zu erwarten gewesen, doch die Studie zeigte auch, dass die Fußballer über die besten Ausdauerwerte verfügten.
Ausdauer bei den Fußballern besser als bei den Joggern
Anstatt sich die Ausdauer durch gleichmäßige Läufe zu holen, wie es die Jogger getan hatten, verbesserten die Fußballer ihre Form spielerisch. Die beim Fußball üblichen Tempowechsel, die im Grunde nicht anders wirken als ein Intervalltraining, haben die Mitglieder dieser Gruppe fit gemacht. Zwar ist eine gute Grundlage die Voraussetzung für eine gute Ausdauer, doch diese einmal vorausgesetzt, bewirken Tempointervalle eine schnellere Verbesserung der Form.
Weitere Effekte: Fußball vertreibt Sorgen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl
Laufen steht eigentlich in dem Ruf, dass man hierbei seine Sorgen einmal vergessen und wunderbar abschalten kann. Das würde auch niemand bestreiten und wurde bereits durch einige Untersuchungen belegt. Doch wie die Studie ebenfalls hervorgebracht hat, soll dieser Effekt beim Fußballspielen noch einmal deutlich größer sein. Demnach sorgt das Gemeinschaftsgefühl beim Fußball allem Anschein nach dafür, dass vor allem Männer besser abschalten können. Erstaunlich ist zudem, dass die Fußballgruppe nach dem Ablauf der Studie zu großen Teilen im wahrsten Sinne des Wortes am Ball geblieben ist, während die meisten Mitglieder der Laufgruppe ihre Schuhe schnell wieder an den Nagel hängten. Allerdings sollte man natürlich das deutlich erhöhte Verletzungsrisiko beim Fußball nicht verschweigen, weswegen dieser Sport nicht für jeden uneingeschränkt zu empfehlen ist. (Quelle: Netzathletenmagazin, 14 Mai 2010, Marco Heibel)