AH-Fussball Deutschland 9 |
AH-Fussball und bundesweite WettbewerbeDer Amateurfussball in Deutschland, einst Basis für den gesamten Fussball im Land und mit der Deutschen Amateurmeisterschaft und dem Länderpokal für Amateurauswahlmannschaften, die landesweit bis in die neunziger Jahre Beachtung genossen, verliert in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. All die überregionalen Wettbewerbe die auch den Amateurfussball über den regulären Ligabetrieb hinaus für die Spieler attraktiv und für die Zuschauer interessant gemacht hat, sind verschwunden. Im aktiven Bereich des Amateurfussballs beschränkt sich der Spielbetrieb nur noch auf die regionale Ebene und es kehrt immer mehr Langeweile ein. Nicht so im AH-Fussball, durch die Einführung der DFB-Ü40/Ü50 Cups durch den DFB 2008, den Deutschen AH-Supercup Ü32 und dem Deutschen Ü-40 Pokal gibt es für die Fussballer im fortgeschrittenen Alter wieder Wettbewerbe, die für die AH-Mannschaften hoch interessant sind und an denen sie gerne teilnehmen. Obwohl immer noch davon ausgegangen wird, dass das Fußballspiel wie auch andere körperbetonte Spielsportarten - lediglich eine Karriere bis zum Ende der vierten Lebensdekade (bis zum 49. Lebensjahr) zulässt. Ein solch drastisch gezeichnetes Bild findet jedoch mit der Realität des organisierten Spielbetriebs von „Alte-Herren-„ und „Alt-Senioren-Mannschaften" keine Übereinstimmung. Ü-50 und Ü-60 Mannschaften haben sich längst im AH-Fussball etabliert und spielen ihre Meisterschaften und Pokalwettbewerbe aus. Bei diesen Fussballspielern handelt es sich zudem um eine überdurchschnittlich engagierte Gruppe, was ehrenamtliches Engagement im Verein betrifft. Auch trainieren diese Akteure regelmäßig und sie helfen neben ihren Spielen in den Ü-Mannschaften auch noch häufig bei 1. und 2. Mannschaften, die im Ligabetrieb tätig sind, entgeltlos aus. Fußballspielen ist für sie eine in den Alltag integrierte und - bezogen auf die Biografie - langfristig angelegte Sportpraxis. „Alte-Herren-„ und „Alt-Senioren-Fußballspieler" repräsentieren (fast) alle gesellschaftlichen Gruppen, so dass von einer Mittelschichtorientierung, nicht jedoch von der Milieuspezifik des Arbeitersports gesprochen werden kann. So sind die AH-Fußballmannschaften in den letzten Jahren auf gewisse Weise das Herz des Amateurfußballs geworden. Der Fußball bedient erheblich viele Facetten parallel. Auf der einen Seite ist vielen Fußballern die sportliche Tätigkeit an sich relevant. Das regelmäßige Training und mögliche Turniere halten gesund. Beim Fußball kommt darüber hinaus in nicht zu unterschätzender Form die Teamfähigkeit hinzu. Fußball ist ein Mannschaftssport und wird niemals nur durch den Einzelnen siegreich gestaltet. So „gewinnt man zusammen" und „verliert zusammen".Die Erlebnisse, die jeder Sportler im Rahmen des Teams erfahren kann, machen diese Sportart unverwechselbar - damit sind schöne und auch nicht so schöne Erlebnisse gemeint. Öfter entstehen über einen Fußballverein Freundschaften, die auch abseits des Grünen Rasens Bestand haben. Man lernt unweigerlich Sportler kennen und wächst in ein existierendes Team hinein. Dies kann von Kindertagen an existieren, aber auch erst im Erwachsenenalter sich entfalten.
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