AH-Fussball Deutschland 10

AH-Fussball und der Benefit für die Vereine

In einer großen Anzahl von Amateurvereinen sind die AH-Mannschaften oft nur ein Anhängsel (Beiwerk), neben den Aktiven- und Jugendmannschaften. Nicht selten kommt es vor, dass diese Teams nicht einmal auf den Webseiten der Vereine geführt werden. Dabei haben gerade diese Mannschaften oft viel bessere Möglichkeiten einen Verein werbewirksam nach Außen zu vertreten als die genannten Aktiven- und Jugendmannschaften. Die Oldies Ü-32, die ihre aktive Laufbahn beendet haben, suchen im AH-Fussball ein weiteres Betätigungsfeld. Das Gemeinschaftserlebnis beim Spiel, die Freude an der Bewegung und das Fussballspielen mit Gleichaltrigen um etwas für das eigene Wohlbefinden zu tun, treibt die Kicker im fortgeschrittenen Alter an. Bei ihnen zählt der Spaß am Fussballspielen und der Ausgleich zum Alltagsstress. Geld und Prämien spielen bei ihnen keine Rolle mehr, Siege zu feiern und Niederlagen zu vermeiden steht aber auch bei ihnen noch immer an erster Stelle.

Diese „älter werdenden Zielgruppen" (AH Ü-32 bis Ü-60) sind für die Vereine enorm wichtig. Bestehen Mannschaften in denen sie nach ihrer aktiven Laufbahn weiter am Ball bleiben können, bleiben sie ihren Vereinen auch als zahlende Mitglieder und Helfer bei Veranstaltungen erhalten. Zudem können neue Spieler für diese Mannschaften gewonnen werden, für die die Vereine keine Ablöse und keine Aufwandsentschädigungen aufbringen müssen und die die Mitgliederzahlen und -beiträge ansteigen lassen. Durch Benefizspiele, Teilnahmen an Meisterschaften und Pokalwettbewerbe haben diese Mannschaften auch gute Möglichkeiten auf sich aufmerksam zu machen und ihren Verein regional und überregional werbewirksam zu vertreten.
Als Beispiele seien da die SG Balve-Garbeck, der TSV Lesum-Burgdamm, der TSV Bergrheinfeld, die SG Hoechst Classique, der VfB Hermsdorf (Ü-40 Mannschaften) und der FC Hennef 05, die SG Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf sowie die NSF Gropiusstadt Berlin (Ü-50 Mannschaften), zu nennen. All diese Vereine haben AH-Abteilungen und Mannschaften, die gut organisiert und im Verein bestens integriert sind. Sie nehmen bei regionalen Meisterschaften und Pokalwettbewereb teil und schafften es sogar bis zu Deutschen Meisterehren (Meister beim DFB-Ü40/Ü-50-Cup oder Deutschen Pokalsiegen.Dadurch bekamen diese Vereine bundesweite Aufmerksamkeit. Berichte über ihre Erfolge wurden nicht nur im DFB-Magazin  „Journal"  bundesweit publiziert, sondern auch in der lokalen und überregionalen Presse veröffentlicht. Dadurch wurden diese Mannschaften und Vereine auch für neue Spieler und Sponsoren interessant. Vereine, die in niederigeren Klassen spielen, hatten so plötzlich die Chance - ohne sich für den  DFB Pokal zu qualifizieren, was gelinde gesagt sowieso eine sportliche Höchstleistung erfordert - bundesweit für positive Schlagzeilen zu sorgen. Aber nicht nur die Amateurvereine profitieren von gut organisierten AH-Abteilungen, auch Hertha BSC, SV Hannover 96, F.C.Hansa Rostock, FC Bayern München und DSC Arminia Bielefeld kamen mit ihren Ü-40 und Ü-50 Mannschaften bereits zu Meisterehren und schrieben so positive Schlagzeilen für ihre Vereine. Egal ob Amateur- oder Profiverein, durch die Aktivitäten ihrer Oldies wird das Image all dieser Vereine positiv mitgestaltet und der Bekanntheitsgrad gesteigert. Daher sollten Vereine ihre AH-Abteilungen unterstützen, fördern und eventuell neu aufbauen als Hilfe zur Selbsthilfe.