AH-Fußball in Deutschland |
AH-Fußball - Aufräumen mit VorurteilenVorurteile über Fußballer jenseits der 40 gibt es zur Genüge, und so richtig ernst genommen werden die "Altherren-Fußballer" längst nicht überall. Der AH-Fußball leidet unter den Vorurteilen langweilig und unattrakiv zu sein. Er sei zu langsam, technisch nicht mehr auf der Höhe des aktiven Männerfußballs und allgemein viel zu unattraktiv, ist ein oft genanntes Argument. Oft wird auch gedacht, dass siegen oder verlieren bei den Alten-Herren egal ist, da es sich nur um Freundschaftsspiele handelt. Dies ist nicht so! Die Old Boys wollen immer gewinnen und diskutieren eingehend über Niederlagen. Sie sind leidenschaftliche und ehrgeizige Sportler und wollen erfolgreich Fußballspielen und dabei Spaß haben. Das Vorurteil, dass AH-Fußballspiele nicht attraktiv und spannend sind, ist leicht zu wiederlegen: In den meisten Fällen bieten diese Spiele fast immer viele Torraumszenen und einen hohen Spannungsgehalt, wenn auch hinsichtlich des Spielflusses und des technischen Vermögens hin und wieder kleinere Defizite auftreten können. Dadurch, dass nicht so viel taktiert wird wie bei den „Profis/Amateuren", birgt ein AH-Fußballspiel immer wieder viele Überraschungen im Spielverlauf, die sonst in dieser Form bei den Aktiven ganz selten oder gar nicht mehr vorkommen und zu sehen sind. Trotz mancher kleiner Mängel im Spielablauf wünscht sich der Zuschauer so ein Fußballspiel rein sportlich gesehen. Bei der Betrachtung von Spielen im Spitzenfußball der AH-Mannschaften sind technische Defizite aber eher keine auszumachen. Fehlpässe werden kaum gespielt, und oft sind die Spiele weitaus sehenswerter und interessanter als Meisterschaftsspiele in den obersten Amateur-Herrenfußballligen.
Schaut man in die oberen Amateurklassen in Deutschland und vergleicht
die Spiele dort, so läßt sich feststellen, dass die Zuschauer an den
Wochenenden sehr häufig nur ganz mässige Fussballkost geboten bekommen.
Langweiliges Ballgeschiebe, keine Torraumszenen, ganz abgesehen von
technischen Kabinettstückchen, bestimmen das Geschehen, und von Spannung
ist häufig nichts zu spüren. - Sie wollen immer noch gewinnen, können aber auch mit Niederlagen - wenn auch - schlecht umgehen. - Nach dem dritten Bier können sie aber über eine Niederlage auch schon wieder Witze machen. - Sie schätzen die Kameradschaft und halten die Bälle immer noch gekonnt flach. - Sie achten ihre Gegner, aber im Spiel wird wie früher nichts verschenkt. - Schiedsrichter werden respektiert und geachtet, müssen aber nicht die besten Freunde sein. |