6 Jahre Deutscher Ü-40 Pokal – 2017 bis 2023

Deutscher Ü-40 Pokal

Seit 2017 gibt es den Deutschen Ü-40 Pokal. Bis zu seiner 4. Auflage im November 2022 haben bereits 55 Ü-40 Teams aus fast allen Bundesländern und Landesverbänden des DFB daran teilgenommen. Eine Entwicklung, die durchaus positiv zu werten ist. Zwar hat auch er unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie  gelitten, was die rückgängige Teilnehmerzahl für die Saison 2022/2023 belegt, aber es sind wieder 19 Amateur- und Traditionsmannschaften von Profi- und Ex-Profivereinen vertreten, die dem Pokal interessante Spiele und Attraktivität verleihen. 

Wie kam es zur Idee Deutscher Ü-40 Pokal ?

2007 führte der DFB die Deutsche Meisterschaft für Ü-40 Fußballer, den „DFB-Ü40-Cup", ein. Damit reagierte er auf die  demografische Entwicklung in unserem Land und auf das Anliegen vieler Fußballer im fortgeschrittenen Alter, auch Ü-40 noch wettbewerbsmäßig dem Ball nachzujagen. Bis 2019 konnten 10 Mannschaften an der Endrunde in Berlin teilnehmen, aus jedem Regionalverband (Süd, Südwest, West, Nord, Nordost) jeweils der Meister - und der Vizemeister. Ab 2022 wurde das Teilnehmerfeld dann leider auf 5 Ü-40 Mannschaften reduziert. Jetzt dürfen nur noch die Meister der Regionalverbände teilnehmen.
Bei ca. 8.000 - 10.000 aktiven Ü-40 Mannschaften in Deutschland und einem Qualifikationsmodus, der einem Marathon gleichkommt, ist die Chance einer Teilnahme gerade für kleine Amateurvereine - für die dieser Wettbewerb ja eigentlich geschaffen wurde - verschwindend gering.
Daraufhin entwickelte 2016 die hessische Agentur sportxmedia die Idee, neben dem DFB-Ü40-Cup einen ergänzenden bundesweiten Wettbewerb für die Ü-40 Kicker einzuführen, der nun allen Mannschaften von Berchtesgaden bis Flensburg ohne Qualifikation offen steht und bei dem Amateur Ü-40 Mannschaften und Traditionsmannschaften von Profi-und Ex-Profivereinen gegeneinander spielen. Nach Absprache mit dem DFB (Abteilungsleiter Amateurfußball in Frankfurt beim DFB) wurde in der Saison 2017/2018 diese bundesweite Pokalrunde, der "Deutsche Ü-40 Pokal", erstmals ausgespielt. Er wird im KO-System ausgetragen, wie das große Vorbild, der DFB-Pokal. Damit ist in jedem Spiel Spannung bis zum Ende garantiert. In einem Final Four Turnier wird dann der Sieger des Wettbewerbes auf neutralem Platz  ermittelt.

 

Welche Ziele werden damit verfolgt?

 

- Mehr Aufmerksamkeit für den Freizeit- und Breitensport (speziell für den AH-Fussball, wozu auch die

  Traditionsmannschaften der Profi- und Ex-Profivereine zählen) zu gewinnen.

 

- Einen überregionalen Wettbewerb schaffen, der den Amateurfußball/ AH-/Ü-40 Fußball über den regulären

  Ligabetrieb hinaus für die Spieler attraktiv und für die Zuschauer interessant macht.

 

- Alle Deutschen Ü-40 Teams können sich zu diesem Wettbewerb anmelden, wobei Ex-Profis und Amateure,

  wie beim DFB-Pokal, um den Pokalsieg kämpfen.

 

- Anreiz zur Bildung neuer AH Ü-40 Teams und Ausbau bestehender Teams sowie diese Teams in den

  Vereinen fest einbinden.

 

- Präsentation der AH-Teams und Vereine durch einen bundesweiten Wettbewerb.

 

- Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen und karitativer Einrichtung durch die teilnehmenden

  Mannschaften.

 

Welche Ziele wurden erreicht?

Aufmerksamkeit für den Deutschen Ü-40 Pokal - Für den Deutschen Ü-40 Pokal wurde die Website  „Der Pokal - Die Pokalrunde 40+" - https://pokal.ah-fussballportal.de/ angelegt, die sich guter Resonanz erfreut. Zudem melden die teilnehmenden Mannschaften ihre Spiele den Sportredaktionen der Lokalpresse, die Spielberichte darüber veröffentlichen.

Auch bei den Traditionsmannschaften der Profi- und Ex-Profivereine weckte dieser bundesweite Wettbewerb schnell das Interesse, was auch die Attraktivität steigerte. Es wird ihnen hier wieder die Möglichkeit geboten, sich nicht nur in Benefizspielen und Freundschaftsspielen zu präsentieren, sondern auch in einem Wettbewerb, an dessen Ende ein Titelgewinn steht. Was die Teilnahmen der Traditionsmannschaften des VfL Wolfsburg, TSV Bayer 04 Leverkusen, SC 07 Paderborn, DSC Arminia Bielefeld, Hallescher FC, VfR Wormatia Worms, SC Victoria Hamburg, HSV Barmbek Uhlenhorst und SC Westfalia Herne unterstreicht.

Hier gibt es aber auch noch Solidarität zwischen den Profi- und Amateurvereinen. Denn die Anmeldegebühr ist für alle teilnehmenden Mannschaften gleich. Sie beträgt pro Mannschaft 450,00 Euro, und die Traditionsmannschaften verlangen für ihre Auftritte keine Antrittsprämien, wie dies sonst üblich ist.

 

Attraktivität des Wettbewerbs für Spieler und Zuschauer

Es zeigte sich recht bald, dass die überregionalen Spiele viel Anklang bei den Mannschaften und auch bei den Zuschauern fanden. So besuchten fast 400 Zuschauer die Partie der zweiten Runde des 1. Deutschen Ü-40 Pokals zwischen dem VfB Giessen/TSV Großen-Linden und der Traditionsmannschaft des VfL Wolfsburg, das die Gießener Amateure mit 3:1 gewannen. Zuschauerzahlen von 200 bis 250 sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Vergleicht man diese Zahlen mit dem Zuschaueraufkommen bei Punkt- oder Pokalspielen der 1. Mannschaften vieler dieser Amateurvereine, so stellt man fest, dass diese meistens nicht erreicht werden.  

 

Vorbildliche humanitäre Aktion

Auch die Unterstützung humanitärer Aktionen bereichern diese Pokalrunde, wie es das Beispiel des Pokalspiels zwischen der SG Hoppstädten-Weiersbach und TSV Bayer 04 Leverkusen zeigt. Für den schwer erkrankten fünfjährigen Henry organisierten die Old Boys der SG während des Spiels eine Tombola. Die Zuschauer- und Tombola-Einnahmen wurden für die Betreuung des fünfjährigen Henry zur Verfügung gestellt. Dabei hatte das Bayer-Team für die Tombola ein unterschriebenes Trikot von Jonathan Tah und Charles Aránguiz mitgebracht. Henry wurde zudem ein aktuelles Trikot mit seinem Namen und Alter überreicht. Eine Aktion, die überaus erfreulich verlief und auch ein Element dieses Wettbewerbes ist.

 

Ex-Profis Präger und Ballwanz (VfL Wolfsburg Traditionsmannschaft) sind angetan

 

Die Ex-Profis Roy Präger und Holger Ballwanz (Traditionsmannschaft VfL Wolfsburg - (https://www.youtube.com/watch?v=E9JLbHA8IxQ) die 2017/2018 und 2018/2019 teilnahmen, haben nach dem Spiel bei der SG Gießen/Großen-Linden in einem Interview mit „3 Ecken 1 Elfer" den Wettbewerb folgendermaßen beschrieben: Hier wird vernünftig und engagiert Fußball gespielt, es herrscht eine tolle Atmosphäre,bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kommt.

„Diese Pokalrunde sollte für die Oldies Ü-40 zu einer Dauereinrichtung im AH-/Ü-40 Fußball werden", skandierten die beiden Protagonisten aus Wolfsburg.

 

Wie sollte es in Zukunft weitergehen?

 

- Da der Deutsche Ü-40 Pokal leider noch ohne Sponsoren auskommen muss, wäre es ein großes Anliegen,

  Sponsoren für diesen Wettbewerb in absehbarer Zeit zu gewinnen. Dadurch könnten den Teams

  Zuschüsse zu den Auswärtsreisen gewährt werden.

 

- Die Einbindung der 21 Landesverbände des DFB und der Fußballkreise könnte dabei helfen, die

  Teilnehmerzahl in den nächsten Jahren zu erhöhen.

 

- Die Aufnahme aller Spiele des „Deutschen Ü-40 Pokals" in die Ergebnisliste von www.fussball.de - in "Die

  Heimat des Amateurfußballs„ könnte helfen, diese Pokalrunde noch bekannter zu machen.

 

- Neben Ex-FIFA und Bundesligaschiedsrichter Bernd Heynemann, der in den Endrunden als Schiedsrichter

  seit Beginn aktiv ist, neue renommierte Wettbewerbspaten gewinnen, die diese Pokalrunde weiter aufwerten.