DFB-Ü40-Cup 2024 – Traditionsmannschaften von Profiklubs bestimmen das Turnier

Vier von fünf Ü-40 Teams kommen von Profivereinen

Als der DFB-Ü40-Cup 2022 erstmals mit nur fünf anstatt zehn Mannschaften ausgetragen wurde veränderte sich das Bild der Teilnehmer drastisch. Waren es in den Jahren 2007 bis 2019 von zehn Teilnehmern 2 bis 3 Ü-40 Teams, die aus Profivereinen kamen und sich qualifiziert hatten, so verschob sich danach das Verhältnis erheblich. Animiert durch das Wissen um die Qualität dieses bundesweiten Wettbewerbes, meldeten sich nun immer mehr Traditionsmannschaften von Profivereinen an den Wettbewerben der Landesverbände an um das Ticket nach Berlin in den Olympiapark zu lösen. So waren es 2022 der 1.FC Nürnberg, Hertha BSC und Bayer 04 Leverkusen aus dem Profi- und die SG Mittelmosel-Leiwen und SV Eintracht Nordhorn aus dem Amateurlager. 2023 kamen der FC Bayern München und die Berliner Hertha von den Profis und SC Westfalia Herne, SG Neuburg/Berg, TSV Fortuna Sachsenross Hannover von den Amateuren.
2022 siegte der 1.FC Nürnberg und 2023 der FC Bayern München. In dieser Saison ist das Verhältnis Profi-Oldies zu Amateuroldies dann noch gravierender. Mit dem 1.FC Nürnberg, Hertha BSC, Bayer 04 Leverkusen und SV Hannover 96 belegen vier Ü-40 Teams von Profivereinen die Startplätze. Lediglich die SG Mittelmosel-Leiwen aus Südwestdeutschland, wo sich noch keine Profi-Traditionsmannschaften zu den Landeswettbewerben angemeldet haben, vertritt die große Schar der Amateurvereine Deutschlands. Konnten bis 2019 neben den Regionalmeistern auch noch die Vizemeister teilnehmen, so verringerte der DFB danach die Teilnehmerzahl in der Königsklasse, im Ü-40 Fußball, auf 5 Teilnehmer, die jeweiligen Regionalmeister der Landesverbände Süd-, Südwest-, West-, Nord- und Nordostdeutschland.

Das hieß auch in diesem Jahr wieder das Aus für die SG Hoechst Classique (Süd), SG Rohrbach/Steinweiler/Hayna (Südwest), Ball-Verein Holsterhausen-Dorsten (West), TSV Stelingen (Nord) und BFC Meteor 06 Berlin (Nordost). Damit wurde den kleineren Amateurvereinen eine einmalige Chance genommen an einer Deutschen Ü-40 Meisterschaft teilzunehmen. Bedauerlich, denn wie die Turniere 2007 bis 2019 zeigten, sorgten die Amateurvereine häufig für große Überraschungen und so wurden neben dem Traditionsmannschaften der Profivereine Hansa Rostock, Hertha BSC Berlin, SV Hannover 96 auch Teams wie SG Balve/Garbeck, TSV Lesum-Burgdamm, TSV Bergrheinfeld, SG Hoechst Classique, SG Mittelmosel-Leiwen und SpVgg Blau-Weiß Berlin deutscher Ü-40 Meister.
Für diese Amaturvereine ein einmaliges Erlebnis und die Möglichkeit sich einmal bundesweit auf der großen Fußballbühne zu präsentieren. Diese Chance gibt es nun leider nicht mehr und so wird der DFB-Ü-40-Cup in den nächsten Jahren wohl immer mehr von den Ü-40 Teams der Profivereine bestimmt und die Amateurvereine werden auf dieser Bühne verschwinden. Das ist eine bedauerliche Entwicklung, weil gerade im Ü-Fußball, wie auch im DFB-Pokal der Aktiven 1. Mannschaften, Amateurvereine gegen Traditionsmannschaften von Profivereinen in einem Wettbewerb gegeneinander antreten können. Dafür bleibt den Ü-40 Amateurteams nur noch der Deutsche Ü-40 Pokal, der im Oktober/November 2024 in die 6. Auflage geht (Anmeldung unter: https://ah-pokal.de/#anmeldung) . Trotzdem sollten sich die Verantwortlichen des DFB-Ü40-Cups einmal Gedanken machen, ob es nicht sinnvoll wäre, im Sinne der Förderung des Amateurfußballs den DFB-Ü-40-Cup wieder auf 10 Teilnehmer zu erweitern.